Ralf Schlenger
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Lausige Zeiten

Kopfläuse sind lästig, aber harmlos.  Mit mangelnder Hygiene hat der Befall nichts zu tun. Wie Sie die Plagegeister los werden


Was zuerst da war
, die Laus oder das Ei, lässt sich sagen: Die Kopflaus. Sie wandert durch Haar-zu-Haar-Kontakt von einem "Wirt" zum anderen. Ihre Eier klebt das Lausweibchen dann nahe des Haarbodens fest. Übertragen werden diese "Nissen" nicht. Aus ihnen schlüpfen nach einer Woche Larven, die zur erwachsenen Laus reifen. Die saugt alle paar Stunden Blut aus der Kopfhaut. Und zwar nur beim Menschen, nicht bei Haustieren. Abseits des behaarten Kopfes, ohne Blutmahlzeit, sterben die Läuse nach wenigen Tagen.

Kopflausbefall ist lästig, aber harmlos. Mit mangelnder Hygiene hat er nichts zu tun. Häufiges Haarewaschen führt nur zu besonders sauberen Läusen, und beugt keinem Befall vor. Jeder kann betroffen sein. Eine aktuelle Studie fand die winzigen Blutsauger bei 3,7 Prozent der Kinder in Tagesstätten und Grundschulen. Am häufigsten tummelten sie sich auf den Köpfen von Sieben- bis Neunjährigen. Mädchen waren doppelt so häufig Opfer wie Jungen, Kleinkinder mit unter zehn Prozent eher selten.

Die Minivampire werden oft gar nicht entdeckt. Zumal es meist weniger als zehn pro Kopf sind, was wenig Beschwerden macht. Wenn’s aber auf dem Kopf juckt oder in der Kita Läusealarm herrscht, können Sie die Krabbler mit der Auskämm-Methode entdecken - und zum Teil entfernen: Zunächst Haare mit Shampoo waschen, dann gleichmäßig mit Conditioner einschäumen. In der Pflegespülung können die Läuse nicht wegkrabbeln. Kämmen Sie sorgfältig Strähne für Strähne mit einem speziellen Läusekamm durch und streichen Sie den Kamm auf einem Tuch aus. Falls Sie dort Kopfläuse entdecken, benachrichtigen Sie bitte umgehend Ihre Kindertagesstätte. Erst am Tag nach dem Behandlungsbeginn darf Ihr Kind wieder eine Gemeinschaftseinrichtung besuchen.

Es gibt zwei Arten von Kopflausmitteln: Zumächst Arzneimittel, die Extrakt aus Chrysanthemenblüten (Pyrethrum) oder davon abgeleitete Pyrethroide enthalten (Allethrin, Permethrin). Sie lähmen das Nervensystem der Parasiten. Dann die rein physikalisch wirkenden Medizinprodukte, beispielsweise auf Basis von Kokosnuss- oder Silikonöl (Dimeticon). Letztere können die Läuse einfach ersticken. Die meisten Produkte sind erstattungsfähig. Im Säuglingsalter empfiehlt sich ohnehin der Gang zum Kinderarzt. Richtige Anwendung vorausgesetzt, sind alle diese Lausmittel gut wirksam. Vorsicht: Einige sind auf dem Haar entflammbar. Halten Sie sich exakt an die Gebrauchsanweisung!

Egal welches Mittel Sie nehmen, wichtig ist eine Wiederholungsbehandlung am neunten oder zehnten Tag, um nachgeschlüpfte Larven zu töten. Zur Kontrolle bitte noch dreimal im Wochenabstand die Haare mit dem Läusekamm durchforsten. Verschwinden die Blutsauger nicht, kann es an Behandlungsfehlern liegen - oder Ihr Kind hat sich erneut angesteckt.

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